Bereits am Samstag den 04.06.2022 früh am Morgen machten wir uns auf auf eine weite Reise. Mit viel guter Laune im Gepäck holten wir zuerst Elke Wehofsitz und ihre Stute Noblesse ab und begaben uns dann auf den Weg ins Lungau. Wir hatten alle Panik vor eventuellem Stau bezüglich dem Pfingstwochenende. Aber manchmal braucht man auch ein bisschen Glück und so führen wir, wahrscheinlich von einem kleinen Schutzengerl begleitet, komplett Staufrei an unser Ziel.
Dort angekommen wurden wir aufs herzlichste begrüßt, wie man es heutzutage gar nicht mehr kennt. Wir stellten die vierbeinigen Mädls in die bereits vorbereiteten Boxen und bereiteten uns sogleich für das erste Training mit unserem lieben Max Prodinger und seinem Hengst Doede vor. Yvonne war als Helferin mitgekommen und folgte und unterstützte uns auf Schritt und Tritt.
Die Trainings in dieser traumhaften Kulisse des Schlosses Moosham waren sehr motivierend und voller lustiger Momente. Mit unserer 1000 Watt Box waren wir auch bezüglich Musik bestens versorgt.
Wir übernachtete im Rösslgut, welches so elegant und gleichzeitig gemütlich anmutet, dass man sich einfach nur wohlfühlen kann. Und der Service vom lieben Gernot ließ auch keine Wünsche offen und brachte stets eine tolle Stimmung. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Lieben Max Prodinger, dass wir im schönen Rösslgut nächtigen und dinieren durften.
Wenn zwischendurch kurz etwas Zeit war, zeigte uns Max ein paar besondere Orte im Lungau, wie zum Beispiel die mittelalterliche Altstadt Mauterndorf. Es war beeindruckend und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie es wohl war hier als Ritter entlangzureiten.
Die Lungauer Gastlichkeit ist sehr zu empfehlen. Die regionalen Speisen waren wirklich sehr deliziös und verlangten immer nach ein klein bisschen mehr. Gottseidank haben Reithosen Knöpfe die man zeitweilig öffnen kann.
Am Montag den 06.06.2022 war es dann so weit. Gegen 5uhr Früh läuteten unsere Wecker. Nach einem guten Kaffee und einem kleinen Frühstück ging es dann auch schon Richtung Stall. Das Wetter spielte tatsächlich mit obwohl der Wetterbericht uns schon Tage zuvor verunsicherte, dass es doch recht stark regnen sollte.
Wir polierte und frisierten und beglitzerten unsere 4 Friesen und waren pünktlich um 9Uhr abmarschbereit. Zuerst ging es zum Reitplatz, wo sich alle mitwirkenden Pferde trafen. Die Noriker und die Haflinger folgten sogleich und schon ging es weiter zu Schloss Moosham.
Von dort aus verlief der Einmarsch, wie es der Brauch fordert, mit lautem, kunstvollem Peitschengeschnalze wieder zurück zum Reitplatz, wo dann auch die Pferdeweihe stattfand.
In Reih und Glied standen alle Pferde nebeneinander, als ob sie sich schon ewig kennen würden und genau wussten, worum es hier nun ginge. Es war so rührend mit welcher Freude und welchem Enthusiasmus der liebe Herr Pfarrer durch ging und die Pferde segnete. Ich glaube wir versüßten ihm definitiv seinen Tag.
Dann gingen alle Pferde gemeinsam los und drehten noch ein paar runden auf dem Platz bevor sie ihn verließen. Alle Pferde waren sehr brav und liefen geordnet hintereinander. Das war schon ein sehr schönes Gefühl, dieses miteinander.
Nun war es so weit. Neben den Schaunummern ungarische Post und dem römischen Streitwagen in Norikeranspannung kam nun unser Auftritt. Eine barocke Quadrille zu sehr imposanter Musik. Ich ritt mit meiner Sari zu Carl Orffs „Oh Fortuna“ ein und bekam Gänsehaut. Weiter ging es mit energiegeladenen Klängen von David Garrett bei denen ich den lieben Max Prodinger mit seinem Doede zu mir holte. Elisabeth Fürst mit Ihrer Neela und Elke Wehofsitz mit Noblesse standen bereits in den Startlöchern und folgten Max und mir just im richtigen Moment. Alle Figuren saßen perfekt, auch die Zirkuslektionen ließen sich sehen. Elisabeth und ich versuchten etwas besonders schwieriges und schafften es sogar mit einem Lächeln im Gesicht. Das gemeinsame, gleichzeitige Steigen funktionierte perfekt und verabreichte uns die nächste Dosis Gänsehaut. Schließlich ging es dann zur Grussaufstellung und zum Ausreiten. Wir ernteten tosendsten Applaus.
Das Publikum war sichtlich und hörbar begeistert.
Danach trafen sich wieder alle Reiter zusammen zum gemeinsamen, feierlichen Ausmarsch.
Die Erde unter uns schien zu beben. Es war so ein tolles Gefühl.
Nach der ganzen Aufregung brachten wir unsere Pferde wieder zum Stall zurück, wo sie mit einem Festschmaus belohnt wurden. Und wir flanierten dann zum Fest zurück und aßen Würstel mit Gebäck, Mehlspeisen und schließlich gabs ganz passend ein „Rüscherl“ zum Anstoßen auf diese gelungene Show. Wir plauderten und lachten gemeinsam mit allen anderen Reitern noch viele Stunden bis wir uns entschlossen den Weg ins Rösslgut anzutreten.
Bei der Verabschiedung am nächsten Tag flossen die Tränen. Es war sehr emotional und einfach so schön gewesen, dass wir gar nicht Heim wollten.
Lieber Max Prodinger, vielen Dank für deine Gastfreundschaft und Unterstützung!
Wir haben lange nicht mehr so gelacht!
Lieber Franz, liebe Rosemarie, vielen Dank dass wir mit den Pferden bei euch stehen durften.
Vielen Dank an die Reiterkollegen von der Ermannsdorfer Reitergruppe, dass wir ein Teil dieser Veranstaltung sein durften und, dass wir so ein tolles Miteinander erleben durften!
Danke an unser Engerl Yvonne, die uns auf Schritt und Tritt zur Seite stand!!!
Und Danke an Barbara Simon für dein Vertrauen und die Möglichkeit solche Momente erleben zu dürfen!
Liebe Lungauer Reiterkollegen, ein dreifaches Reiter Heil und bis zum nächsten Jahr!
Eure Moments in Black