Barbara und Franz Simon sind beide Fußpfleger und wohnen in Mallon bei Kirchberg am Wagram. Gemeinsam führen sie den „Friesenstall Mallon“, welchen sie liebevoll „Paradies“ nennen.
Sie wohnen dort mit ihren 14 Tieren, denen es in ihrem früheren Leben oft nicht so gut ergangen ist und kümmern sich voller Liebe und Aufopferung um sie.
Barbara und Franz sprechen nicht nur über die Liebe, sondern leben sie mit ihren Tieren und geben ihnen ein wunderbares Zuhause.
Seit 23 Jahren leitet Barbara mit großem Engagement Österreichs größte Friesen-Show-Gruppe Moments in Black, welcher mittlerweile 46 Mitglieder angehören. Mit ihrer Show-Gruppe konnte sie schon große Erfolge verzeichnen, wie zum Beispiel den Weltrekord von 2003-2018 im Friesenquadrillereiten, eingetragen im Guinnesbuch der Rekorde mit 64 Friesenpferden oder die Teilnahme von vier Friesen am Jeddah-Festival in Saudi-Arabien. Besonders zu erwähnen ist auch, dass vier Mitglieder der Gruppe mit ihren Pferden bereits auf Europatournee waren.
Neben den Friesen gehören auch vier Ponys zum Friesenstall Mallon. Besonders Emil vom Wiesenhof und Lukas von der Nockalm sind ein unschlagbares Team. Miteinander waren auch sie schon auf großen Veranstaltungen im In- und Ausland.
Sogar in Piber bei der Muttertagsgala zeigten die beiden bereits vor 3000 Besuchern ihr Können. Pony Emil ist auch gern gesehener Gast auf Hochzeiten, wo er mit Freude die Eheringe überbringt. In ihrer Freizeit toben die Ponys am liebsten auf der Koppel und laufen neben dem Quad her, um sich fit zu halten.
Oder sie besuchen Pensionistenhäuser, Altersheime, das SOS Kinderdorf und wie vor Kurzem den Verein Hospiz und Palliative Care Tulln.
Dort besuchen sie jene Menschen, denen es nicht so gut geht im Leben, wie manch anderen.
Es wurden den Ponys sogar eigene Pferdeschuhe angezogen, da es bei diesem Gastspiel einige Hürden zu überwinden galt. Die Palliativstation befindet sich im oberen Stockwerk und die kleinen Pferde durften sogar mit dem Aufzug fahren. Ausgestattet mit den Pferdeschuhen konnten sie die Böden nicht zerkratzen und rutschten auch nicht. Beide Pferdchen sind schon Routiniers in der Sache, da sie das von anderen Veranstaltungen bereits kennen.
Von den Patienten wurden sie bereits freudig erwartet. Ein Kreis wurde gebildet und die Ponys besuchten jeden einzelnen am Krankenbett oder im Rollstuhl und ließen sich streicheln. Sie zauberten ein Lächeln ins Gesicht der kranken Menschen und bereiteten ihnen mit ihrem Besuch große Freude. Pferde bringen so viel Ruhe und Liebe zu den Menschen. Für sie ist jeder Mensch gleich, ob krank oder gesund, ob alt oder jung. Stolz zeigten sie ihre Zirkuslektionen und stiegen mit Freude auf das Podest. Ein Raunen ging durch die Menge der Zuschauer und manche Freudenträne war zu sehen. Für kurze Zeit konnten die Patienten ihre Krankheit und Sorgen vergessen. Es gab tosenden Applaus für Emil und Lukas, wie wahren Helden des Tages. Beide waren so brav und vor allem sauber.
Barbara und Franz bekamen von der Stationsleitung kleine Geschenke überreicht und tief im Herzen waren beide so glücklich, dass sie das erleben durften. Das schönste Geschenk war jedoch für sie, dass sie Menschen glücklich machen konnten und das Gefühl, Gutes getan zu haben.
Ein großer Dank ergeht an Isabella Strasser für die Fotos, die Hilfe und die Begleitung.
Zu Hause angekommen umarmten sie sich ganz fest und es wurde ihnen wieder bewusst, dass man eigentlich alles hat, wenn man gesund ist und dass Gesundheit das wichtigste Gut im Leben ist. Mit diesen Erlebnissen im Herzen fuhren sie nach Hause und dachten:
Nichts ist so schön auf der Welt, wie zu helfen und Gutes zu tun.
Fotos: Isa Strasser